Musikcampus in Münster

Musikcampus in Münster | Studentischer Ideenwettbewerb

3. Semester Master | Entwurf

Musikcampus in Münster | Studentischer Ideenwettbewerb der Stadt Münster in Kooperation mit der Universität Münster

Projektpartner: Mario Nolle

Musikcampus in Münster

Im Rücken des Schlosses und angrenzenden Schlossparks befindet sich das Areal des neuen „Campus für Musik Münster“. Nördlich begrenzt wird das Campusgelände durch die Einsteinstraße und die der darüber liegenden Fakultäten Mathematik und Informatik mit der nebenstehenden Blücher-Kaserne. Des Weiteren wird das Areal im südwestlichen Teil durch eine durchmischte Wohnbebauung umschlossen.
Durch die bestehende Baumreihe an der Einsteinstraße entsteht auf dem Grundstück ein introvertierter Charakter und stärkt somit die Orientierung in Richtung des Grünzugs. Entwurf. Ort der Begegnung. Einbezug der Natur. Introvertiertheit des Campus. Das sind die drei charakterisierenden Elemente des Entwurfs.
Die Form des „Campus der Musik“ wächst unmittelbar aus dem Umriss des Grundstücks, wodurch eine Art der Blockbebauung entsteht. Durch das Öffnen des Blocks zum Grüngürtel soll das Gefühl eines angrenzenden Gartens vermittelt werden. Es entsteht eine Symbiose von Natur und Musik, die zur Belebung des angrenzenden Grüngürtels führt. Der „Garten der Musik“. Ein weiterer Aspekt des Entwurfs ist die Vernetzung im städtebaulichen Raum und die daraus resultierende Durchwegung. Durch die bewusste Positionierung von nur zwei keilförmigen „Eingängen“ im nördlichen und südlichen Bereich, wird die Geste der „Öffnung zur Natur“ zusätzlich bestärkt. Man gelangt auf den zentralen Platz, den Ort der Begegnung. Um das Herzstück des Campus herum gliedern sich die verschiedenen Institutionen. Diese werden vom innenliegenden Platz erschlossen. Das Betreten der Institutionen erfolgt über einen eingeschobenen „Keil“, der in der Fassade zurückspringt, die Organisationen gliedert und gleichzeitig zur Adressbildung dient. Der als Kommunikationsfläche dienende „Keil“, ist das verbindende Element zwischen den Institutionen und bildet die direkte Verbindung zum Platz. Durch den transparenten Erschließungskeil wird trotz der großen Baumasse eine Kleinteiligkeit erzielt, die sich an der Wohnbebauung orientiert und das Campusgefühl zusätzlich stärkt.
Im Norden des Campus befindet sich das Sinfonieorchester mit den dazugehörigen Sälen, die in direkter Verbindung zu den Hörsälen der Westfälischen Wilhelms-Universität stehen. Das verbindende Element im 2. und 3. Oberschoss bildet ein keilförmiger Übergang in Anlehnung an die genannten Erschließungsfiguren. Südlich angrenzend an die Hörsäle befindet sich die Verwaltung der WWU und anschließend daran der Seminar- und Probebereich. Im südöstlichen Bereich des Campus befindet sich die Westfälische Schule für Musik.
Material. In Anlehnung an die kleinteilige Wohnbebauung im südwestlichen Teil des Areals, der Tradition Münsters und des repräsentativen Charakters des Campus, entstehen die unteren Gebäudekörper aus einem beige-gräulichem Klinker. Im Gegensatz dazu erscheint der Körper des Sinfonieorchesters in einem Gewand aus eloxiertem Aluminium, dass das skulpturale Innere auf die äußere klare, scharfkantige Form projiziert. Das äußere Erscheinungsbild wird zudem von der über die Fenster lappenden Aluminium-Fassade bestimmt, eine Art Lochblech, die den Übergang zwischen offen und geschlossen darstellt. So entsteht für den Betrachter ein „Spiel“ zwischen Innen- und Außenraum.
Der Innenraum wird durch die Kombination von Sichtbetonelementen und dem skulptural im Raum stehenden Konzertsaal aus gekalkter Eiche bestimmt. Die Positionierung des großen Saals wurde zudem so gewählt, dass dem Besucher das Gefühl vermittelt wird, er stehe unmittelbar in der Natur des angrenzenden Gartens der Musik.

Musikcampus in Münster